Die Netz Oberösterreich betreibt aktuell in ihrem Versorgungsgebiet 61 Umspannwerke. Weil dezentrale Erzeugungseinheiten viel schneller zugebaut werden, als die Netze ertüchtigt und ausgebaut werden können, kann es immer wieder zu vorübergehenden Begrenzungen bei den Einspeisemöglichkeiten geben.

Im Dezember des Vorjahres wurde in sieben Umspannwerken der Anschluss von neuen Einspeiseanlagen begrenzt. Betroffen sind ausschließlich neue Anlagen, die bis zum Abschluss der Netzbaumaßnahmen in den kommenden Monaten neu errichtet werden und vorübergehend nur für die Eigenversorgung betrieben werden können. Die Netz Oberösterreich weist ausdrücklich darauf hin, dass der Begriff „Einspeisestopp“ nicht korrekt ist und auch nicht den Tatsachen entspricht. Es handelt sich bei den Maßnahmen um eine temporäre Verschiebung des Netzzuganges für die Einspeisung. Diese Maßnahme ist zeitlich begrenzt.

Die jetzt gesetzten Maßnahmen haben das alleinige Ziel, auch weiterhin eine sichere und zuverlässige Versorgung aller Netzkunden sicherzustellen. Um den sicheren Betrieb des Netzes auch weiterhin sicherstellen zu können, wurde deshalb der Zugang für Neuanlagen im Dezember 2023 bei 20 von mehr als 300 Mittelspannungsabzweigen in aktuell 61 Umspannwerken begrenzt.

Das bedeutet, dass

alle Netzkundenanlagen im Bezug von elektrischer Energie weiterhin völlig uneingeschränkt sind
alle neuen, Strom beziehenden Netzkundenanlagen natürlich ohne Verzögerung an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden und die gesetzliche Anschlusspflicht voll erfüllt wird
alle Netzkunden mit einer bereits in Betrieb befindlichen Erzeugungsanlage von dieser Maßnahme unberührt sind und ihre Anlage wie bisher weiternutzen können.
alle Netzkunden mit einer in Bau befindlichen Erzeugungsanlage oder einer gültigen Netzzugangszusage natürlich wie zugesagt ihre Anlage errichten und die Einspeisung starten können

Betroffen wird deshalb von dieser vorübergehenden Begrenzung eine sehr kleine Gruppe von Netzkunden sein: betroffen sind all jene Kunden, die sich von jetzt bis zum Abschluss der bereits in Umsetzung befindlichen Netzausbaumaßnahmen für die Errichtung einer Einspeiseanlage an den aufgeführten Abzweigen entscheiden würden. Es ist unbedeutend, ob die Einspeisung aus einer PV-Anlage, einem Wasserkraftwerk oder einer anderen Stromerzeugungsanlage erfolgt. Auch in diesen Fällen wird die Anlage zwar an das Netz angeschlossen, der Zugang zum öffentlichen Stromnetz für die Einspeisung wird aufgrund mangelnder Netzkapazitäten vorübergehend nicht gestattet. Eine Eigennutzung bei diesen Anlagen ohne Einspeisung ist aber natürlich möglich.

Sobald der Netzengpass aufgelöst ist, kann die Einspeisung für die aus diesem Grund begrenzten Anlagen wieder freigegeben werden. Werden Reservierungen von Einspeisekapazitäten vor Abschluss der Netzertüchtigung frei, kann die Aufhebung der Begrenzung unter Umständen bereits früher erfolgen. Dies ist zum Beispiel möglich, wenn eine geplante Erzeugungsanlage mit Einspeisereservierung nicht umgesetzt wird oder die Kapazitätsreservierung ausläuft.